Friedenau - Aus dem Leben einer Landgemeinde 1871-1924

Friedenau - Aus dem Leben einer Landgemeinde 1871-1924
Eine Dokumentation und ein Spaziergang durch Friedenau in alten Photographien und Ansichtskarten
Herrmann Ebling, Zinsmeister & Grass Verlag. (1986).
Das Buch ist nur noch antiquarisch erhältlich.
Der Nachfolgeverlag edition Friedenauer Brücke publiziert weiterhin viel Literatur zum Thema Berlin-Friedenau.

Friedenau ist ein typischer Berliner Vorort, der in der Gründerzeit entstand. Südlich und westlich der Strecke nach Wannsee siedelten sich betuchte Berliner an. Die Spekulation blühte. Es entstand ein Vorort, nicht aus einem alten Gutsdorf, sondern weil den Berlinern und Spekulanten das Gebiet nahe Berlin gefiel. Die Gründung nach den ersten Jahren zwischen 1871 und 1912 wird kurz beschrieben.

Den Ersten Weltkrieg schrieben die Zeitungen herbei, daher geht der Text kurz auf die Presselandschaft ein. Mit er Überschrift „Sarajewo“ wird das Hauptereignis, das zum Krieg führte in den Blick genommen. Bereits hier ist es nötig, die Berichterstattung des Lokalanzeigers zu ergänzen Der Kriegsbeginn in Friedenau wird unter Aufnahme wichtiger Ereignisse dargestellt.
Die Notlage spürten zuerst die Mieter der noblen Wohnungen. Die Notlage wird hier aus allgemeiner Kenntnis der Verhältnisse ergänzt.

Im Jahre 1915 kündigt sich die Notlage des Krieges an. Das Kartensystem wird eingeführt. 1916 kommt es zu langen Schlangen vor den Geschäften. Das wird im einzelnen zu erklären versucht. Danach kommt der sogenannte Kohlrübenwinter, er wird mit vielen Einzelheiten ins Bild gebracht. Die Notküche, von der öffentlichen Hand betrieben, ist die einzige Möglichkeit, zu überleben.
Kriegsmüdigkeit und Preissteigerungen werden im einzelnen erklärt. Frauenarbeit wird auch in Friedenau eingeführt.

Von der Julikrise 1917 berichtet der Lokalanzeiger wenig, daher werden Ereignisse ergänzt. Immer mehr geraten die Geschehnisse im Reichstag in den Mittelpunkt. Friedenau wird dadurch, dass viele Sozialisten hier wohnten, zum Betätigungsfeld der Opposition. Der Frieden von Brest-Litowsk stellt den Höhepunkt der deutschen Weltherrschaftsbestrebungen dar. Die Antwort der Arbeiter lässt mit Warnstreiks nicht auf sich warten. Warum der Westfeldzug nicht zu gewinnen war, wird erklärt.

Der Umsturz im November wird als Leistung der USPD, der Reichstagsopposition, begriffen.
Über den Rat der Volksbeauftragten berichtet der Lokalanzeiger fast nichts, wohl aber über die Erscheinungen des Umsturzes in Friedenau.
Deutschland wird ein demokratischer Staat. Die Wahlen im Januar 1919 werden für Friedenau genau analysiert.

Das Buch endet mit der Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs, die von Berlin Schöneberg und Friedenau die Weltrevolution ausrufen wollten. Mit einem Hinweis auf die katastrophale Ernährungslage in Friedenau endet die Darstellung über Friedenau im Krieg.